Wozu dient die ökologische Bewertung?
Die Behandlung von Bioabfällen benötigt Energie und Betriebsmittel und ist mit entsprechenden Umweltlasten verbunden. Dabei entstehen aber Produkte mit einem Nutzen, wodurch konventionell produzierte Produkte mit diesem Nutzen eingespart bzw. ersetzt/substituiert werden. Folglich werden die mit deren Produktion verbundenen Umweltlasten vermieden, so dass eine Umweltentlastung erzielt wird. Es gilt nun, aus ökologischer Sicht in der Bioraffinerie das Optimum aus Behandlungsaufwand und Einsparungen durch produzierte Produkte zu finden. Gleichzeitig sollen die wesentlichen Stellschrauben aus ökologischer Sicht in der Bioraffinerie identifiziert werden, um optimieren zu können. Dafür dient die ökologische Bewertung.
Was und wie wird bewertet?
Bei den Partnern werden Daten zu Energie- und Betriebsmittelverbräuchen sowie den zugehörigen Stoffströmen für die einzelnen Schritte der Bioraffinerie erhoben. Die damit verbundenen Umweltlasten und die zugehörigen Treiber werden an die Projektpartner zurückgespiegelt. Weiterhin wird abgefragt, welche Produkte damit substituiert werden. Dabei werden die Produkte, die zu den höchsten Umweltentlastungen führen, identifiziert. Die Umweltlasten und -entlastungen werden über eine Ökobilanz zu gängigen Wirkungskategorien wie beispielsweise Treibhauseffekt und Versauerungspotenzial aggregiert und darüber quantifiziert. Für die ökologische Bewertung findet dann eine Abwägung über die Ergebnisse der relevanten Wirkungskategorien statt.
Referenzen
Als Referenz werden die bisherigen Standardverwertungsverfahren für Bioabfall auf dieselbe Art und Weise ökologisch bewertet. Es handelt sich dabei insbesondere um Kompostierung und Vergärung, die ebenso bereits in optimierter Form ausführbar sind. Eine optimierte Vergärung mit minimierten Emissionen sowie maximierten Biogasausbeuten und maximierter tatsächlicher Nutzung der Energie im Biogas ist eine hohe Messlatte für eine Bioraffinerie. Weiterhin werden andere vielversprechende Konzepte ökologisch bewertet und als Referenz für BW2Pro genutzt.
Modellierung und Skalierung
Für die Ökobilanzierung müssen Sachbilanzen erstellt werden, die über Stoffstrommodelle bereitgestellt werden. Die Stoffstrommodelle sind parametrisiert, so dass sich Energie- und Betriebsmittelverbräuche sowie Stoffstrom- und Produktmengen einfach anpassen lassen. Weiterhin werden mit den Partnern Abschätzungen zu einer großindustriellen Umsetzung der BW2Pro-Prozesse getroffen, die ökologisch bewertet werden.
Joachim Reinhardt
Institut für Energie- und Umweltforschung (IFEU)
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