Im Sinne einer ganzheitlichen Bioökonomie sollen auch die im Prozess entstehenden Fasern wertschöpfend genutzt werden.

Fasern aus Biomüll sind ein wertvoller Rohstoff, da sie sauber und hygienisiert sind und für vielfältige Einsatzzwecke verwendet werden können.

Was kann man mit den Fasern machen?

Im Rahmen der umfangreichen Vorversuche mit dem Material aus Backnang kristallisierten sich einige vielversprechende und nutzbare Bereiche heraus.

1. Fasertöpfe

Die noch rudimentären Pflanztöpfe aus der Handfertigung zeigen, dass auch eine maschinelle Herstellung möglich sein wird. Im Projekt ist geplant, diese mithilfe einer hydraulischen Pressmatrize in höherer Stückzahl zu produzieren. Die Töpfe sollen beispielsweise im Gartenbau eingesetzt werden.

2. Papier/Pappe, Mulchscheiben, Dünger

Aus Bioabfall gewonnene Naturfasern können zur Herstellung von Papieren und Mulchscheiben verwendet werden. Erste Untersuchungen zeigen, dass die Faser ein ähnliches Niveau wie Altpapier aufweist und somit für verschiedene Anwendungsbereiche geeignet ist. Die produzierten Mulchscheiben werden als Setzlinge oder Baumumhüllungen genutzt, um das Wachstum unerwünschter Pflanzen zu reduzieren. Mit dem Biomaterial aus Backnang wurden solide Mulchscheiben gepresst, die bereits den Praxistest bestanden haben.

Die Staatschule für Gartenbau hat bereits erste Muster als Pflanzmaterial erhalten. Es wurde bestätigt, dass sich das Material für den Gartenbau gut eignet.

3. Compounds

Als Compounds werden Mischungen aus Faserstaub und Polymeren bezeichnet. Am Institut für Kunststofftechnik der Universität Stuttgart wurden erste Versuche mit einem bioabbaubaren Polymer und zerkleinertem Faserstaub durchgeführt. Diese befinden sich gerade in der weiteren materialtechnischen Prüfung.

Weitere Compoundierungsversuche werden im Spritzgussverfahren getestet.

Für die Trocknung und Siebung der Fasern in der Anlage in Backnang wurde ein innovativer Trockner konstruiert, der die feuchten Fasern material- und energieschonend trocknet.